Firefox wird gefühlt langsamer, wenn man ihn eine längere Zeit nutzt.
Das Aufrufen von Seiten geht länger und der Browser fängt an zu ruckeln.
Das sollte eigentlich nicht sein.
In diesen Quick-Tutorial, gibt es ein paar kleine Tipps und Tricks, um den Browser wieder Beine zu machen.
Vorab eine Warnung: Es gibt immer Webseiten und vor allem ganz gerne Werbebanner die versprechen, den Browser wieder fit zu machen. Diese Tools machen aber meist genau das Gegenteil!
Sie machen den Browser langsamer, da sie gerne noch mehr Werbung, Malware aber auch Viren und Phishing-Tools direkt mitinstallieren. Glaubt daher den Entwicklern nicht! Alles was die dann tun, steht hier geschrieben und der Text hier braucht kein extra Tool 😉
Legen wir los!
1. Update des Browsers vollziehen:
Hat der Browser seit längerem kein Update mehr erhalten, solltest du das dringen nachholen.
Dies beseitigt nicht nur Schwachstellen, sondern kann unter Umständen auch zu einem Perfomanceboost verhelfen.
Überprüfen ob ein Update vorhanden ist, kannst du über das Menü erledigen:
Menü (rechts oben) → Auf das „?“ (Fragezeichen)-Symbol → Über Firefox
Mein Tipp: Aktiviere den Hintergrundservice von Mozilla, damit Firefox sich selbst Updaten kann.
Den neusten Firefox kannst du HIER downloaden.
2. Nicht benötigte Plugins und Erweiterungen deaktivieren / deinstallieren:
Mit der Zeit und je nach dem was für Programme du installiert hast, sammeln sich einige Plugins und Erweiterungen an. Die meisten werden eh nie genutzt und können problemlos deaktiviert oder sogar deinstalliert werden.
Lass nur die Plugins aktiviert, die du unbedingt brauchst.
Du findest die AddOns hier:
Menü → Add-ons
Typische Plugins sind z.B.:
Adobe Acrobat: Zeigt PDFs gleich im Browser an. Wer dies nicht braucht, kann das Plugin deinstallieren.
Google Update: Prüft nach Updates für den Google Chrome Browser. Ist nutzlos geworden, da Chrome selbst nach Updates sucht. Deinstallieren ist empfehlenswert.
JAVA: Wer JAVA-Anwendungen im Browser wiedergeben möchte, braucht das Plugin. Die meisten werden dies aber nicht mehr tun und können es daher gleich deinstallieren. Das stopft auch gleichzeitig Sicherheitslücken!
Shockwave Flash: Im Jahre 2017 benötigt man keinen Flashplayer mehr. Meine Empfehlung ist daher, das Plugin gleich zu deinstallieren. Dies stopft sehr kritische Sicherheitslücken und beschleunigt das Laden von Webseiten enorm! Wer es dennoch benötigt, setzt die Einstellung so, dass das Plugin nur noch bei Anfrage ausgeführt werden darf und verbietet es auf allen Seiten, auf denen ihr es nicht benötigt!
VLC Web Player: Wer nicht gerade streamst schaut, die VLC benötigen, kann das Plugin getrost deaktivieren.
Toolbars: Am besten direkt alle Toolbars deinstallieren. Die machen den Browser nur Unsicher und langsam.
Mein Tipp: Ich hab einmal die besten und wichtigsten Plugins für Firefox in einem Beitrag zusammen gefasst. Diesen findest du HIER.
Die brauchen kaum Rechenleistung und verlangsamen nicht den Browser, sondern beschleunigen das Laden!
3. Mehr Power durch Hardwarebeschleunigung:
Wer noch keine Hardwarebeschleunigung nutzt, surft langsam.
Die Hardwarebeschleunigung kann in den Einstellungen bei „Erweitert“ aktiviert werden.
Nach einem Neustart des Browsers, sollte er definitiv schneller Seiten aufbauen können.
4. Anpassen der Einstellungen des Browsers:
Jetzt greifen wir mal etwas mehr in die Materie ein.
Mit about:config lassen sich sehr viele Parameter setzen.
Man kann aber auch viel kaputt machen! Pass daher genau auf, was du tust!
Gebe dazu in die Adresszeile about:config ein und drücke Enter.
Bestätige die Meldung mit „Ich bin mir der Gefahren bewusst!“.
Die folgenden Einstellungen, kannst du in die Suche oben eingeben.
Die Werte kannst du mit einem Doppelklick auf den Wert abändern und mit OK bestätigen.
Beachte dabei, das die Werte von dir auch frei angepasst werden können. Du musst diese nicht 1:1 verwenden.
network.dns.disablePrefetch VON „false“ AUF „true“
network.prefetch-next VON „true“ AUF „false“
beacon.enabled VON „true“ AUF „false“
network.http.pipelining VON „false“ AUF true
network.http.proxy.pipelining VON false AUF „true“
network.http.pipelining.ssl VON „false“ AUF „true“
network.http.pipelining.maxrequests VON „32“ AUF „8“
browser.sessionstore.interval VON „15000“ AUF „300000
network.http.max-connections AUF „48“
network.http.max-persistent-connections-per-proxy AUF „12“
network.http.max-persistent-connections-per-server AUF „8“
network.http.pipelining.maxrequests AUF „8“
browser.sessionstore.interval AUF „12000000“
5. Firefox zurück setzen:
Hat alles nichts geholfen oder du hast irgendwas falsch eingestellt?
Dann setze den Browser einfach zurück. Mit about:support kommst du auf eine Seite, die den Firefox zurück setzt.
Klicke dazu einfach auf „Firefox restaurieren…“.
Er wird dann neu gestartet und ist so wie am ersten Tag.
Dabei werden aber alle Anpassungen, Lesezeichen, Passwörter, Verlauf, Cookies, Plugins und Erweiterungen gelöscht.
6. Mehr Power aus der GPU (für Notebookbesitzer)
Wer ein Notebook mit einer dezidierten Grafikkarte besitzt (z.B. Intel iGPU + nVidia-GPU), kann feststellen, das der Browser nur auf der langsamen GPU des Prozessors arbeitet.
Falles es möglich ist, setze in der Systemsteuerung der Grafikkarte ein Einstellungen so, das der Browser über die starke AMD oder nVidia-GPU läuft.
Dies braucht zwar mehr Strom, aber der Browser läuft definitiv flotter.
Wer möchte kann den Energiesparplan anpassen und auf Netzbetrieb die starke GPU nutzen und bei Akkubetrieb die CPU-GPU benutzen.
Letzter Tipp:
Manchmal können auch die Antiviren-Programme das Surfen ausbremsen und den Browser langsam machen.
Prüfe daher in dein Einstellungen einer AV-Software, ob dort passende Einstellungen zu finden sind.
Wie diese dort genau sich nennen, möchte ich hier nicht schreiben, da dies unterschiedlich sein kann.
Halte daher die Augen offen und frage ggf. beim Entwickler der AV-Software nach.