Sicher am PC

Oft stehen in den Medien Berichte über Hacker-Attacken auf allerlei Rechner und Systeme.
Was dabei fehlt, ist eine gute und einfache Anleitung, wie man sich denn selbst schützen kann.
Wenn Hinweise dazu zu finden sind, sind sie meist nur sehr oberflächlich oder für den Endnutzer unverständlich.
Ich habe hier mal einige Punkte niedergeschrieben, welche dein Rechner und dein Heimnetz schon mal sicherer machen.
Bedenke dabei jedoch folgendes: Es gibt keine 100 Prozentige Sicherheit! Wer den Virus freiwillig – sei es durch Unachtsamkeit oder einfacher Dummheit – herunterlädt, dem kann man auch nicht mehr helfen.

In diesem Beitrag gehe in nicht explizit drauf ein, wie du deine Hardware im Detail sicher machst oder wie du Programm X am besten konfiguriert.
Das Problem dabei ist, das es hunderte unterschiedliche Geräte, Programme und vor allem Endnutzer gibt, welche auch noch unterschiedliche Wünsche haben.
Mach dir daher Gedanken, was für dich am besten ist.
Bei offenen Fragen, suche nach einer Lösung in deiner Lieblingssuchmaschine oder stell die Frage unter diesem Beitrag.


Wir beschäftigen uns als aller erstes mit deinem PC.
Hier spielt es keine Rolle welches System du hast, denn bei allen Systemen sollte man diese Punkte beachten.

1. Update dein System regelmäßig

Lade die aktuellsten Updates herunter und installiere diese.
Können Updates nicht installiert werden, erkundige dich im Internet darüber, wo denn der Fehler vergraben ist.
Oft können Updates nicht installiert werden, da schon ein aktuelleres Update installiert ist und die Installation eines „alten“ Updates verhindert.
Ist der Support für dein System für Sicherheitsupdates ausgelaufen, mache dir über ein Upgrade des Systems gedanken!
Tipp: Jeder Systemhersteller stellt die Tage an denen der Support ausläuft online zur Verfügung. Wer Linux hat, kann einfach kostenlos Upgraden 😉

2. Nutze die Firewall

Nutze eine Firewall in deinem System und auf deinem Router, damit du von Angriffen geschützt bist.
Eine gut eingerichtete Firewall ist sicherer, als ein Virenschutz.
In Windows ist schon die Firewall von Haus aus aktiv. Diese fragt auch bei einer Installation von neuen Programmen nach, ob diese ins Internet dürfen oder nicht. Bei Linux muss diese manuell erst aktiviert werden.
In deinem Router steckt meist auch eine Firewall drin, diese kann zwar nicht groß angepasst werden, schützt aber dein Heimnetz schon vor Angriffen von Außen. Lass diese daher auf jeden Fall aktiv!

3. Update Treiber

Nicht nur dein System will Updates, sondern auch alle Treiber.
Aktualisiere daher Treiber für deine Grafikkarte, Audio, Kartenleser, Maus + Tastatur, Game-Controller, WLAN-Karten, LAN-Karten, …. regelmäßig.
Zu diesem Punkt kann man auch ein BIOS-/UEFI-Update mit einbeziehen. Dort gibt es von Zeit zur Zeit auch Updates, welche Fehler beheben und Sicherheitslücken (Meltdown & Spectre) schließen. Diese Updates findest du auch beim Hersteller deines Motherboards.
Bekannte Hardwarehersteller mit regelmäßigen Updates sind z.B. Intel, AMD, nVidia, Realtek, Logitech, ASUS, Acer und viele weitere.

4. Update deine AntiViren-Software täglich

Ab Windows 8 ist der Windows Defender aktiv installiert und bietet einen guten Basis-Schutz.
Dieser aktualisiert sich selbstständig über die Windows-Updates.
Nutzt du eine andere Software, musst du dafür sorgen, dass diese sich in regelmäßigen Abständen (am besten täglich) die neusten Updates installiert.
In der Regel tun diese Programme das selbstständig, doch ein Kontrollblick schadet nie.
Lass auch den Virenscanner alle paar Wochen deine kompletten Festplatten durchsuchen. Das dauert zwar dann ein paar Stunden, es können aber so besser eventuelle Viren gefunden werden.
Mein Tipp: Fertige dir ein Offline-VirenScanner-USB-Stick an.
Von diesem lässt sich booten und deine Festplatten ohne ein laufendes Betriebssystem durchsuchen. Viren, Malware oder Würmer können so besser erkannt werden. Eine Anleitung wie das geht, findest du HIER.

5. Update deine Software

Es gibt oft für deine installierte Software Updates. Egal ob es ein Grafikprogramm, Musikprogramm oder Spiel ist.
Diese Patches beheben nicht nur Fehler in der Software, sondern durchaus auch Sicherheitsrelevante Dinge.
Das Updaten der Software kann zwar sehr Mühselig sein, muss aber getan werden.
Deine Browser updaten sich im Normalfall automatisch. Andere Softwareprodukte wie Adobe Reader oder JAVA meldet sich automatisch, wenn Updates bereit stehen.
Andere Programme melden meist beim Start des Programms, das ein Update zur Verfügung steht, soweit diese ins Internet gehen können.
Hier noch auch der Hinweis für Personen mit „illegalen“ Cracks und Hacks: Auch ihr solltet eure Cracks und Hacks aktualisieren, denn das Hauptprogramm besitzt an sonst weiterhin die Sicherheitslücken 😉 (Mein Tipp: Kauf das Programm!)
Eine angenehme Updatemethode bietet hierbei Linux, soweit man die Pakete in die Paketquellen hinzufügt. Dann werden diese mit Updates und Upgrades mit einbezogen und alles automatisch aktuell gehalten.

6. Nutze ein sicheren Browser und verbessere den Schutz durch Plugins

Meine aktuellen Empfehlungen sind dafür Mozilla Firefox und Google Chrome.
Es gibt auch andere sichere Browser, denen fehlt aber meiner Meinung nach einige gute Erweiterungen und Einstellungsmöglichkeiten.
Aktiviere in deinem Browser auch den erweiterten Datenschutzmodus, sofern dieser vorhanden ist. Dieser blockiert von Haus aus schon Tracking-Scripe und zum Teil Werbung.
Auch können in den Browsern PopUps und automatische Weiterleitungen verhindert werden.
Zwar müssen wir manuell ein Klick tätigen, damit wir an eventuelle Informationen ran kommen, doch dieser Klick, ist gleich ein Klick mehr Sicherheit.

Statte dein Browser mit Plugins aus, welche sich positiv auf Datenschutz und Sicherheit auswirken.
Meine Empfehlung: uBlock, uMatrix ODER NoScript, HTTPS Everywhere.
Es ist zwar das erste Mal etwas Mühselig die Plugins einzurichten, aber man ist definitiv sicherer und schneller im Web unterwegs. Das Surfen macht dann auch wieder Spaß!
Wer kostbares Datenvolumen besitzt (Mobilfunk, Satellit,…), der kann mit Hilfe der Plugins auch Traffic einsparen.

7. Downloade nur von den offiziellen Quellen

Downloade deine Softwareprodukte – egal ob Systeme oder Programme – nur von den offiziellen Quellen. Somit bist du schon auf der sicheren Seite, kein Virus herunter zu laden. 100% Sicher bist du zwar nie, aber deutlich sicherer unterwegs.
Zudem enthält das Setup dann keine extra Bloatware wie z.B. Toolbars oder Browser.
Mein Tipp: Suche Softwareprodukte mit z.B. DuckDuckGo. Diese Suchmaschine zeigt meist immer an erster Stelle, die offiziellen Hersteller der Programme an, wo Google gerne mal den einblendet, der sich den teuersten Werbeplatz gekauft hat.

8. Installiere Programme per Benutzerdefiniert

Installierst du ein neues Programm, setze den Punkt bei Benutzerdefiniert, um weitere Installationsparameter zu sehen und lese ALLES genau durch.
Somit kannst du – oft bei Freeware-Programmen – die verschiedenen Toolbars, Webseitenvorschläge als Standardwebseite und Zusatztools abwählen.
Diese sind nicht nur extrem störend, sondern bringen gern extreme Sicherheitslücken mit sich! Meist lässt sich solche Software nur schwer deinstallieren.
Die Installation solcher Software wir meist mit extra AGBs angezeigt und durchgeführt. Lehne daher diese ab!

9. Legen BackUps an

Dieser Punkt ist etwas Mühselig, lohnt sich aber bei Systemausfällen.
Lege daher in regelmäßigen Abständen BackUps deines gesamten Systems an.
Das Beinhaltet nicht nur die Systemdaten, sondern auch deine Dokumente, Bilder, Musik, Videos und Programme / Spiele.
Denn sind sie einmal verloren, trauerst du noch lange den Daten nach!

Das erstellen von BackUps dauer oft sehr lange und in dieser Zeit sollte man den Rechner nicht verwenden, doch fällt das System einmal aus, ist man froh, wenn man ein BackUp hat.
BackUp-Tools gibt es wie Sand am Meer. Selbst die Systeme bringen schon BackUp-Möglichkeiten mit.
Wichtig dabei aber: Die verschiedenen Tools sind nur in den seltensten Fällen untereinander kompatibel!
Mein Tipp: Es gibt Programme, die BackUps wärend das System läuft anlegen. Dabei kannst du ganz normal weiter arbeiten.
Lege BackUps auf externe Festplatten ab, welche nur für das speichern der BackUps gedacht sind!
Mein Tipp zwecks Datenschutz: Nutze keine Cloud-Dienste für BackUps. Diese Daten sind privat und sollen auch privat bleiben!

10. Nutze komplexe Passwörter

Die Passwörter „123456“ oder „Password“ sind allgemein bekannt.
Verwende immer komplexe Passwörter.
Dazu gibt es folgende Anhaltspunkte
– Große und kleine Buchstaben
– Nutze Zahlen
– Nutze Sonderzeichen (!“§$%&/[?])
– Nutze ein langes Passwort (mehr als 10 Zeichen)
– Das Passwort darf kein Sinn ergeben (Kein Geburtsdatum, kein Name, kein Kalendermonat, keine Jahreszeit, kein Event,…)

Kannst du dir die Passwörter nicht merken, verwende Tools wie KeePass, um deine Passwörter zu speicher.
So musst du dir nur noch ein sicheres Passwort merken.
(Passende Apps gibts auch für dein Smartphone und Tablet!)

11. Sei etwas Paranoid

Dieser Punkt sollte jetzt nicht falsch verstanden werden, du solltest es aber sein!
Es ist immer gut, wenn du 5x mehr aufpasst, worauf du klickst, was du herunter lädst und installierst.
Lass keine fremden USB-Sticks an deinen Rechner, soweit du nicht 100% davon ausgehen kannst, das diese keine Schadware enthalten. Dabei können selbst Empfangs-Sticks von Tastaturen oder Mäusen ein Virus beinhalten! Dieser Punkt ist vor allem für Firmen sehr heikel.
Achte auf die URLs in deinem Browser und stell sicher, dass du auf keiner gefälschten Webseite gelandet bist. Passe dein Browser daher an. Das nötige Sichtwört hierfür ist Punycode!
Lösche Coockies und deinen Verlauf in den Browsern, damit du nicht so leicht nach verfolgt werden kannst.
Downloade nur Software von offiziellen Quellen und prüfe die Daten auf Viren nach dem Download.

Setzte ein Kennwort für dein Benutzeraccount auf dem System und deaktiviere den Auto-Login.
Nutzt du die „Passwort speichern“-Funktion in deinem Browser, setzte ein Masterpasswort, damit ein Fremder nicht direkten Zugriff auf die Passwörter hat, soweit er Zugriff auf dein System hat.
Nutze nicht die „Auto-Login“-Funktion oder „Angemeldet bleiben“ bei Webseiten, damit hier auch fremde Personen keinen Zugriff auf dein Account erhalten. Da schützt dann auch keine Zwei-Faktor-Authentifizierung!
Nutze auch nicht die „Auto-Füll“-Funktion des Browsers. So werden zwar Formulare nicht automatisch ausgefüllt, aber dadurch keine Daten im Hintergrund abgegriffen!


Soweit du mein kleinen Ratgeber einiger maßen einhälst, bist du schon auf einer sicheren Seite und dir kann so schnell nichts passieren.
Pass aber immer auf und halte die Augen offen.

Ich hoffe dir etwas geholfen zu haben und einige Anhaltspunkte zur Verbesserung deiner Sicherheit gegeben zu haben.
Sollten noch offene Fragen sein, schreib diese unter diesen Beirag.
(Achte auf eine gültige E-Mail, denn darauf erhälst du ein Hinweis, sofern hier eine Antwort gepostet wird.)

Leite diesen Beitrag auch an deine Freunde, Bekannte und Verwandte weiter, damit diese sich auch mal Gedanken über ihre Sicherheit am Rechner machen.
Man geht zwar davon aus, dass diese es auch tun, doch die Wirklichkeit sieht anders aus …

2 Kommentare

  1. Verwende kein Windows mit eingebauter Hintertür für die Dienste.

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