Immer mehr wird der Begriff „Cloud“ im Internet als Produkt oder Teil eines Namen von einem Produkt geführt.
Egal bei was. Ob Musik, Videos, Dokumente, Bilder, … alles ist in der Cloud.
Doch was bedeutet denn „Cloud“, was habe ich davon und wie funktioniert das Ganze?
Cloud bedeutet übersetzt Wolke, also die Dinger die ab und zu am Himmel vorbei ziehen.
Die Kurzfassung des Beitrages schaut wie folgt aus und das sagt jeder, der etwas Ahnung von der IT-Welt hat:
Eine Cloud gibt es nicht! Es ist nur der Rechner von jemand anders.
… und damit gebe man ihm auch Recht!
Denn die lange Erklärung dazu, geht so…
Was ist die Cloud für den privaten Anwender?
Ein privater Anwender nutzt meist den Speicherplatz einer Cloud, damit man immer zugriff auf seine Daten hat.
Du speicherst deine Daten online ab. Egal was das für Daten sind.
Ob deine Filme, Musiksammlung, Fotos deines letzten Urlaubs, E-Mails oder Dokumente.
Dabei legst du tatsächlich deine Daten auf eine Festplatte eines Servers deines Anbieters.
Ob das jetzt z.B. Google, Microsoft, Apple oder dein eigener Server in einem Rechenzentrum ist, spielt keine Rolle.
Ob du jetzt die Daten direkt über die Webseite hochlädst, oder den passenden Client dafür verwendest, ist komplett egal.
Nun hast du von überall auf der Welt aus Zugriff auf deine Daten. Eine funktionstüchtige Internetanbindung ist vorausgesetzt.
Du kannst deinen mobilen Begleitern Synchronisieren und alle Einstellungen abgleichen. So ist ein Umstieg auf ein neues Gerät kinderleicht. Gleichzeitig hast du deine Urlaubsfotos auch nach der Aufnahme direkt zuhause auf deinem PC.
Im Grunde richtig cool was mit der heutigen Technik möglich ist.
Was macht der Anbieter mit deinen Daten?
Besitzt der Anbieter mehrere Server auf der Welt, synchronisiert er jetzt deine Daten mit den anderen Servern, damit du von überall aus der Welt aus schnellen Zugriff auf deine Daten hast.
Würdest du z.B. in Australien stehen und möchtest die Daten von einem Deutschen Server aus abgerufen, braucht die Übertragung etwas länger, als wenn alle Daten auf einem Australischen Server zur Verfügung stehen.
Die Synchronisation passiert dabei komplett im Hintergrund und ohne das wir etwas davon merken.
Je nach Anbieter kann es aber dabei der Fall sein, das deine Daten überprüft werden.
Dabei findet meist eine Viren und Urheberrechtsprüfung statt.
Dabei merkt man also schon, das die Daten nicht so „sicher“ sind, wie wir das erhofft hatten.
Angeblich werden zwar Daten verschlüsselt abgelegt, doch die Anbieter besitzen scheinbar einen extra Schlüssel, um die Daten zu überprüfen.
(Da stimmt meiner Meinung nach was nicht.)
Daten lassen sich auch freigeben und an andere einfach weiterleiten.
Ob per Link oder per Abgesicherten Zugriff via E-Mail oder Benutzerprofil.
Das Teilen der Daten soll so einfach wie möglich sein.
Am Ende des Tages ist es aber wie am Anfang schon erwähnt, für uns nur eine Festplatte eines Rechners, der jemand anders gehört.
Es ist nicht anderes wie ein 08/15 FTP-Server, welcher mit ein paar Zusätzlichen Services ausgestattet ist.
Was ist die Cloud für Serverbesitzer?
Nun, hier wird es in der Tat etwas interessanter.
Denn die Cloud-Server sind vom Aufbau zwar fast gleich wie ein herkömmlicher Server, doch der Vorteil liegt in der Erweiterbarkeit des einzelnen Servers.
Hier gibt es verschiedene Angebote.
Angefangen von einzelnen Serverdiensten, wie z.B. ein SQL-Server oder ein Mailserver, bis hin zu normalen Servern mit Linux oder Windows.
Es handelt sich dabei meist immer um vServer – also Virtuelle Server – welche miteinander verknüpft sind. Echte Servermaschinen lassen sich zwar auch zu einer Cloud verbinden, doch die meisten Anbieter nutze hierfür vServer.
So lässt sich z.B. eine SQL-Datenbank auf mehrere Server verteilen und synchronisieren, damit Berechnungen und Abfragen auf mehreren Servern gleichzeitig und passend Verteilt ausgeführt werden können.
Damit kann der Endnutzer die beste Leistung aus dem Netzwerk erwarten.
Wer zu wenig Leistung hat, bucht sich einfach etwas mehr Leistung dazu. Das kostet zwar dann etwas mehr Geld im Monat, kann sich aber für Onlineshops & Co. richtig lohnen. Das Upgrade ist meist sogar in wenigen Sekunden installiert.
Als Beispiel kann man gut Webseiten verwenden.
Rufst du eine Webseite auf, so wirst du zu dem Server verbunden, der aktuell am wenigsten zu tun hat.
Damit lädt die Seite bei dir schnell und du kannst (ggf.) die passenden Infos schneller finden.
Die Webseitendaten sind dabei auf mehreren Servern Verfügbar, welche sich untereinander immer abgleichen.
Fällt ein Server aus, wird er einfach durch den anderen „vertreten“ / ersetzt. Somit bleibt die Webseite immer online und alle Daten verfügbar.
Auch meine Homepage wird durch solche Server gestützt.
Aber auch hier ist es wieder eine Festplatte eines Servers, der jemand anders gehört.
Ist die Cloud was Neues?
Nein, die „Cloud“ gibt es schon ewig. Es ist ein Server, der deine Daten speichert und online bereitstellt.
Es wurde nur durch Marketingzwecken der Begriff „Cloud“ eingeführt, damit man Kunden etwas Vorführen kann, was es schon ewig gibt und zum Großteils viel günstiger in der Urvariante angeboten wird, als in der Cloud-fassung.
Es wird als dem Nutzer wieder etwas verkauft, was es schon ewig gibt und er gar nicht braucht.
Durch die Cloud (also die Wolke) als Symbol wird aber dem Endnutzer etwas einfacher dargestellt, das es sich hierbei um das Internet handelt. Denn das Wolkensymbol wird oft in der IT-Welt als Internet genutzt, da man dies in seiner ganzen Dimension nur schlecht auf Papier aufzeichnen kann.
Zeitgleich erhält aber der Nutzer immer weniger Einblick in das Konstrukt dahinter. Denn wir sehen nur die Wolke, aber nicht das, was dahinter steckt.
Vor allem für Menschen die auf Datenschutz Wert legen, ist die Cloud ein Graus.
Lohnt sich die Cloud für mich?
Du bist ein privater Internetnutzer, der seine 2-3 Fotos mal eben schnell online für Freunde, Verwandte und Bekannte bereitstellen will?
Nun, dann kannst du entweder die kostenlosen „Cloud“-Dienste nutzen, da es sich hierbei um nicht allzu viel Daten handelt, oder ein kostenlosen FTP-Server nutzen.
Beides funktioniert super.
Wenn du mehr einfachen Speicher benötigst, greif lieber zu FTP-Servern oder gar vServer/Root-Server. Diese haben meist zum selben Preis mehr Speicherplatz und für deine Zwecke muss keine Synchronisation weltweit stattfinden. Daten sind unter DEINER Kontrolle und wer ein Server mietet, der hat zusätzlich noch SSH-Zugriff und du kannst noch viel mehr mit deinem Server anstellen.
Du bist eine private Person, die eine Webseite (oder auch mehrere) hostet und einen Onlinespeicher braucht?
Finger weg von der Cloud! Miete dir ein einfacher Server. Das ist günstiger und du brauchst nur wenig Leistung.
Für eine kleine Webseite gibt es z.B. sehr günstige vServer für 2-3€ im Monat. Finde mal vergleichbares in der Cloud.
Du besitzt eine Firma / bist angestellter einer Firma, die noch am Wachsen ist und benötigst einen Onlinespeicher für die Webseite und diverse Datenbanken die für Kunden online bereitgestellt werden müssen?
Auch hier ist ganz klar ein normaler Server die bessere Variante. Für ein paar Euro im Monat erhält man bei vielen Hostern ein Server, der solche Aufgaben problemlos bewältigen kann.
Wer mehr Leistung braucht, mietet sich einfach ein zweiten Server dazu und weitet damit sein Netzwerk aus.
Du bist Besitzer / Mitarbeiter einer globalen Firma und muss Webseite, Daten und Datenbanken online 24/7 zur Verfügung stellen, hast aber keine großen IT-Kenntnisse?
Hier ist die Cloud für dich sinnvoll. Dadurch skalierst du dein Netzwerk sehr einfach und kannst deinen Kunden die beste Onlineperformance bereitstellen.
Zwar kostet die Cloud am Anfang ein paar Euro mehr im Monat, doch das rechnet sich schnell wieder.
Für Onlinegames ist ein Cloud-Server durchaus eine neue möglichkeit, weltweit miteinander zocken zu können. Dabei ziele ich jetzt nicht auf irgendwelche Strategiespiele ab, sondern ehr auf Shooter, bei denen es auf eine schnelle Reaktionszeit ankommt. Denn wir verbinden uns zum nächstgelegenen Cloudserver und haben dadurch eine gute Ping.
Die Server untereinander sind mit schnellen Internetleitungen verbunden, wodurch die Ping auch sehr niedrig gehalten wird. Damit ist es uns möglich, aus Deutschland aus auf ein amerikanischen Server uns zu verbinden und das mit einer Ping >20ms! (je nach Bandbreite unseres ISPs abweichend).
Das funktioniert in der Tat mehr oder weniger gut.
Was halte ich von „Der Cloud“?
Ich finde die Technik dahinter sehr spannend und befürworte alles, was das Internet schneller macht.
Mit mehreren Servern an unterschiedlichen Standorten ist man jederzeit gut erreichbar.
Dennoch halte ich mich fern von Anbietern wie Google, Microsoft, Amazon & Co. und deren Clouddiensten.
Ich speichere meine privaten Daten nicht bei solchen Anbietern sondern nutze eigene Speichermethoden. Ich traue denen Datenschutzbestimmungen nicht.
Auch ist der Speicherplatz meist zu gering und man muss diesen für monatliche (teils hohe) Gebühren erweitern.
So habe ich z.B. als Cloudersatz auf meinem privaten Server NextCloud installiert. Darüber Synchronisiere ich meine Daten. Das geht für mich schnell genug, ist sicher und ich habe die Kontrolle über meine Daten.
Dabei ist es am Ende trotz „Cloud“ im Namen nur mein Server der da läuft und die Daten bereit stellt und keine „Wolke“ 😉
Zu guter Letzt sind mit die Angebote für meine kleinen Zwecke auch viel zu teuer. Daher nutze ich auch nur den kostenlosen Tarif von CloudFlare, damit meine Webseite dauerhaft online ist und etwas Traffic abgefangen wird. So ist mein Server nicht allzu stark ausgelastet und kann für andere Dinge genutzt werden.
Meine Webseite ist im Gegensatz zu meinen privaten Daten öffentlich und von jedem einsehbar. Da kann solch ein Clouddienst durchaus Sinn ergeben.